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Eine Modellbahn ist für mich persönlich nicht nur ein Gleisoval auf einer Sperrholzplatte und ein Tunnel aus Plastik, der in eine Ecke
gestellt wird.
Als ich anfing, mich für die Modelleisenbahn zu interessieren, habe ich mir u.a. ein Gleisplanbuch gekauft und war fasziniert von den
darin abgebildeten Bauvorschlägen. Es war allesvorhanden, was ich mir je vorgestellt habe. Sogar eine Stückliste, wo genau stand, welche Gleise man braucht und wieviel von welchen Steckern oder Muffen in welcher
Farbe benötigt werden.
Anfangs habe ich mein Taschengeld gespart, um mir die fehlenden Teile gemäß Stückliste im Eisenbahnladen im Dorf zu kaufen. Das führte
dazu, dass ich Unmengen von Steckern und Muffen in allen möglichen Farben hatte. Wenn ich heute darüber nachdenke...............
Nun ja, natürlich habe ich auch schon früh damit angefangen, alles andere zu kaufen, sei es hier und da mal ein Wagen oder Gleise und
Weichen. Schließlich wollte ich meine Favoriten-Anlage aus dem Buch ja irgendwann einmal
fertigstellen.
Ich bin nie dazu gekommen. Ich weiß nicht mehr, wann es anfing, aber die Abbildungen von richtigen Modellbahnanlagen in
einschlägigen Büchern und Journalen faszinierten mich immer mehr. Spätestens, als mir die Bücher von Bernhard Stein in die Hände fielen, wollte ich von einfachen Tischanlagen auf Sperrholzplatten nichts mehr wissen.
Somit beschäftigte ich mich intensiv mit den von Stein beschriebenen Methoden zum Bau und zur Gestaltung einer Modellbahnanlage.
Das war genau die Art von Eisenbahnanlagen, die ich haben wollte, Also nicht von der Stange und auf keinen Fall mit Material von der
Stange ( das Gleismaterial einmal ausgenommen).
Selbstbau und Kreativität sind gefragt. Ich versuche anhand von einigen Beispielen meine Techniken zu erläutern. Die Lektüre von Stein’s Büchern hat mir sehr dabei geholfen, wobei ich jedoch in einigen Details eigene Techniken entwickelt
habe.
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Auf den folgenden Fotos möchte ich einmal darstellen, wie im rechten Anlagenteil die große Steinbogenbrücke entstanden ist. Das
Anlagenteil ist später , etwa 1996 angebaut worden und stellt praktisch eine Schleife bzw. eine Abzweigung vom rechten Bahnhofsgleis dar, die über eine kleine Stahlträgerbrücke als eingleisige Nebenstrecke abzweigt
und im Untergrund mit einem Gleis des zweiten Stromkreises zusammengeführt wird.
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1.Bauabschnitt
Als tragendes Gerüst ist auf der Nullebene des Rahmens in gleichem Radius ein Sperrholzbrett geklebt.
Die Gleistrasse darüber ist nicht breiter als unbedingt notwendig. Die Gleise sind bereits auf Korkstreifen verlegt. Die Stützbögen der Brücke aus Sperrholzbrettchen werden im gleichbleibenden Abstand im rechten Winkel zum Unterbau geklebt.
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2.Bauabschnitt
Die Anzahl und der Abstand der Bögen bestimmen den Radius des Bogensegments.
Hier muss man also rechnen und auf dem Zeichenblock für jede Seite einzeln eine Schablone herstellen. Die Bögen der Innenseite sind etwas kürzer als die auf der Außenseite.
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3.Bauabschnitt
Die Seiten der Brücke werden aus Kibri Mauerplatten geklebt und die Pfeiler ebenfalls mit Mauerplatten verkleidet. Man tut gut
daran, mit einem scharfen Cutter die Klebestellen der Pfeiler vorher auf Gehrung zu schaben und mit Plastikkleber zu kleben. Ich habe die Unterseiten der Bögen mit Gips verfüllt und ebenso teilweise
offen gebliebene Fugen.
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4.Bauabschnitt
Die Brückenköpfe werden erwärmt, gebogen und dann mit Heißkleber fixiert. Anschließend werden die Fugen ebenso mit Gips gefüllt. Hiernach
erfolgt die Grundierung in hellster Steinfarbe (hier sehr helles rötliches Beige). Neben der Gleistrasse ist schon aus dünnen Birkensperrholz ein Laufsteg angeklebt, der auf einem Korkstreifen ruht.
Hieran wird später das Geländer geklebt.
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5.Bauabschnitt
Nach Durchtrocknung der Grundierung wird mit dunkelster Deckfarbe lasiert, also mit einem Schwämmchen die Farbe aufgetragen
und ungleichmässig verwischt. In den Fugen der Mauerplattenstruktur setzt sich so die dunkle Farbe ab und gibt dem Bauwerk die Plastizität.
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6.Bauabschnitt
Hier ist bereits das Geländer montiert. Ein halbierter Schwellenstrang eines Flexgleises wird im 4.BA noch unter den Laufsteg
geklebt. Zu guter Letzt fehlen noch die vertikalen Segmentsteine an den Gleisbögen. Diese werden entweder einzeln aus Pappe hergestellt oder im Ganzen und anschließend aufgeklebt und farblich
nachbehandelt.
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7.Bauabschnitt
Hier geht es an die Ausgestaltung mit Grasfasern, die Einschotterung der Gleise und alles andere Drumherum.
Die Gewässergestaltung ist ein besonderes Thema, dass ich später evtl. einmal aufgreife.
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Ein weiteres Brückenbauwerk befindet sich direkt hinter dem Bahnhof. Es ist eine Stahlträger-Kastenbrücke, die
von der Altstadtumgehung über das Zufahrtgleis des Lokschuppens mit paralleler Nebenstraße an den hinteren Anlagenrand führt. In den Bilddarstellungen sind die einzelnen Bauabschnitte kurz erläutert. (Man möge mir die nicht optimale Qualität der Scans verzeihen)
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Die erste Stellprobe und Ausrichtung der späteren Fahrtrasse. Hier werden die Höhe angepasst und der Unterbau aus Sperrholzresten.Die
Verkleidung des rechten Teils ist aus Pappe gefertigt und wird später mit Mauerplatten im Läuferverband verkleidet. |
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Wie eingangs erwähnt ist es mir ein Greul, einen Plastiktunnel, vielleicht noch mit kleiner Brücke und Wasserfall, in eine Ecke auf die
Bahn zu stellen. Den Anspruch an eine Modelleisenbahnanlage, den ich an mich selbst stellte, konnte solch ein Bauwerk garantiert nicht erfüllen.
Also musste ich etwas anderes versuchen. Ich stellte mir vor, dass meine Eisenbahn mit einem Bahnhof im zentralen Blickpunkt von irgendwo
her kommt und irgendwo hin geht. Will heißen, es kam mir nicht auf möglichst viele Gleise an, die im sichtbaren Teil der Anlage zu sehen sein sollten. Sicher, man sollte Gleise sehen, denn irgendwo muss ja auch der
Fahrzeugpark genügend ‘Auslauf’ haben, aber
mir kam es mehr und mehr auf die Landschaftsgestaltung an. Tunnels links und rechts zwischen bergigem Gelände, eine Hügellandschaft dazwischen und hier und da vielleicht ein paar Brücken .
So hat sich mein Gleisplan entwickelt. Bahnhof in der Mitte, Berge rechts und links ( der Tunnels wegen), Paradestrecke im Vordergund mit
leichten Hügeln. Der später entstandene ‘Anbau’ im rechten Anlagenteil nahm den Viadukt auf, da dort ein Gewässer entstehen sollte.
Auf diesem Anlagenteil wurde gegipst, bis der Arzt kam.................... hier entstanden entlang des Flußlaufes felsige Uferpartien,
deren Entstehung ich hier einmal darstellen möchte.
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Das erste Baustadium zeigt den Flußlauf im rechten Anlagenteil.
links im Hintergrund sieht man die kleine Stahlträgerbrücke, die vom Nebengleis des Bahnhofs auf die Nebenstrecke über die zweigleisige
Paradestrecke, die etwas tiefer liegt, führt.
Die Brücke ist gleichzeitig die Verbindung des Haupt-Anlagenteils mit dem Anbauteil, wo der Fluß mit Viadukt dargestellt werden. Rechts ist die zweigleisige Strecke des Viaduktes zu sehen.
Der Unterbau steht, An den Spanten und am Anlagenrahmen ist bereits das Aluminium-Fliegengewebe angebracht.
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Im zweiten Baustadium ist der Gipsauftrag fertig. Der Scan ist etwas dunkler , um die Kontraste bei der Aus - arbeitung der
Felspartien besser sehen zu können. Teilweise wurden Bauplatten ( Faller) mit Steinstruktur mit eingearbeitet, um Stützwände zu imitieren. Die Gipsmasse muss dort, wo später Felsen herausgearbeitet werden sollen, in
einer Stärke zwischen 1 und 2 cm aufgetragen werden. Es ist schon beim Auftragen des Gipses möglich, den späteren Fels vorzuformen oder einzelne, exponierte Partien schon mit dem Spachtel zu modellieren.
Der Flußlauf selbst ist am vorderen Anlagenrand geteilt und es ist eine kleine Insel in der Mitte des Flusses dargestellt, die später
wunderbar mit flachen Sträuchern ‘bepflanzt’ werden kann.
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Das fertig gestaltete Anlagenteil. Leider habe ich kein Foto vom Zwischenstadium, welches einigermassen zum einscannen geeignet wäre.
Zwischen der Gipsarbeit und der fertigen Gestaltung liegen natürlich Stunden mühevoller Arbeit.
Nach Trockung des Gipsauftrages wird mit Hilfe von Stechbeiteln, Schabern und Schraubendrehern der Fels herausgearbeitet. Man kann sich
auch hier am Buch von Bernhard Stein orientieren ( zugegebenermassen ist mir dies nicht ganz gelungen) aber ich nenne meine Felskreation einfach einmal Zettlacher Granit. Die Kunst des Meisters , die
verschiedenen Felsstrukturen und Arten exakt nachzubilden, lag auch nicht in meinem Interesse.
Die farbliche Gestaltung stellte sich auch für mich schwierig dar. Ich habe zwischenzeitlich eine Farbmixtur entwickelt, die als
Grundfarbe in rosa mit leichten Violettstich etwas an die Hautfarbe eines Schweines erinnert. Leichte Abwandlungen durch neue Mischungen können hier vorkommen. Als Farbe benutze ich handelsübliche Abtönfarbe
und Acrylfarbe, teils in seidenmatt. Die Farben sind problemlos mischbar.
Als Deckfarbe hat sich ein Farbton in dunklem Braun, evtl. mit leicht rötlichem oder bläulichem ‘Stich’ bewährt.Schwarz als Zusatz kann
auch hilfreich sein, wenn die Deckfarbe zu hell gerät. Reines Schwarz allerdings sah sehr unschön aus.
Der erste Farbauftrag muss gut durchtrocknen, bevor die Deckfarbe lasierend aufgetragen wird. Hier verwende ich einen alten Spülschwamm
und teilweise einen Schweineborstenpinsel. Wenn alles getrocknet ist, dann erscheint der Fels wie oben gut zu erkennen ist, in einem typischen Farbton.
Übrigens verfahre ich beim Straßenbau ebenso, allerdings mit einem helleren Farbton.
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Gehweg an der Straße...........Bahnsteig am Bahnhof............. das ist klar. Mit der Gestaltung von Bahnsteigen habe ich mich nicht so
umfassend beschäftigt, das muss ich zugeben. Eines war aber klar. Dieser kurze Bahnsteig, so wie ich ihn auf meiner Erstlingsanlage eingebaut hatte, war für diese Anlage unzureichend. Zum Einen war das Teil viel zu
kurz und mit den Verlängerungsstücken, die man im Handel bekommt, kann man allenfalls schnurgerade Bahnsteige von höchstens 1,5 cm Breite, was einer tatsächlichen Breite von 3,30 entspricht, bauen.
Also war wieder mal Selbtbau angesagt. Zumal mein Bahnhof in einem Bogen liegen sollte, war dies auch die einzige Alternative.
Mein erster Bahnsteig auf dieser Anlage bestand aus einem Unterbau aus Sperrholz, auf den, etwas breiter und millimetergenau mit einer
Schablone angepasst, eine ‘ Deckschicht’ aus Gips kam. Die Schicht hatte die Stärke einer
‘Faller’ Bauplatte ( mit Ziegelsteinmuster) , also etwa 1 mm. Ich habe zu diesem Zweck die Platten in Streifen geschnitten, immer mit zwei Reihen Steinen. Diese Streifen klebte ich dann auf dem Sperrholz - Bahnsteig fest. Unregelmäßig geschnittene oder gebrochene Plattenreste klebte ich in den so entstanden Zwischenraum und gipste nach Erhärtung des Klebers diesen aus. Mit Schleifpapier wurde die Oberfläche geglättet. Die Bahnsteigkanten erhielten einen dunkelgrauen ‘ Anstrich’. Fertig war der Bahnsteig.
Soweit so gut. Später riß ich diesen Bahnsteig wieder ab, da ich das Gleisbild im Bahnhof leicht veränderte. Der neue Bahnsteig entstand
auf fast die gleiche Weise, außer, dass ich diesmal auf die Mauerplattenstreifen verzichtete.
Dünne Holzleisten wurden entlang der Gleise verleimt und angenagelt. Für das Bahnhofsgebäude wurde in gleicher Höhe zur Straßenseite
eine Sperrholzplatte plan aufgeleimt und verschraubt.
Der Zwischen - raum des Bahnsteigs wurde mit Aluminium - Fliegengewebe ‘ armiert’ und mit Gips gefüllt. Anschließend nach Trockung und Abschleifen wurde der Bahnsteig grundiert und mit feinem Sand bestreut, der teilweise wieder entfernt wurde. An einer Stelle baute ich einen Übergang ein, der vom Haupt-Bahnsteig zu dem Inselbahnsteig führt. Ein weiterer Übergang in der Nähe der Bahnhofsausfahrt sollte dazukommen, da ich hier eine Absperrung mit rot-weißer Absperrkette imitieren wollte.
Später wurden Bahnsteigleuchten montiert und sparsam mit Grünfasern gearbeitet, Sitzbänke, einige Preiserlein, Holzkisten oder Plakate und
eine Bahnhofsuhr fanden ihren Platz.
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Die einzelnen Bauabschnitte des ‘neues’ Bahnsteiges sind auf den obigen 6 Fotos zu sehen.
Bild 1:
Der bereits fertig eingegipste Inselbahnsteig und der Bahnsteig zur Seite des Bahnhofsgebäudes
Bild 2:
Stellprobe des Bahnhofs
Bild 3:
Detail des Übergangs. Die Kanten sind noch nicht begradigt. Dies folgte im nächsten Arbeitsgang auf
Bild 4:
begradigte Kanten, aber leider ein Stück herausgebrochen...... kein Problem.....mit Gips
Bild 5:
Der so vorbereitete Bahnsteig wird mit der Grundfarbe grundiert, in die Sand eingestreut wird., wie auf
Bild 6:
..zu sehen ist.
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Das fertige Detail. Zu sehen ist auch die Einzäunung und ein selbstgebauter Fahrradstand.
Das Bahnhofsgebäude, das ja auf gleichem Niveau wie der Bahnsteig liegt, erhielt zur Straßenseite eine Empfangstreppe und
eine Einfassung mit Faller- Mauersteinplatten
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Landschaftsgestaltung ist neben der sorgfältigen Gleisplanung und Verlegung der Gleistrassen mit die arbeitsintensivste Beschäftigung beim
Bau einer Modellbahnanlage.
Man kann es sich einfach machen, klein anfangen und mit dem Toporama und den SET- System von Märklin eine Spielbahnanlage aufbauen.
Alles fertig, alles vorgedruckt, alles ziemlich eintönig...................... Man kann es aber auch anders machen, wenn man sich etwas Mühe gibt. Für meine Begriffe ist eine Modellbahn ein Stück Wirklichkeit in
klein ( mit Kompromissen natürlich - die in Z wahrscheinlich größer sind als in allen anderen Spurweiten) Dennoch lässt sich in so kleinem Massstab einiges machen.
Die Gestaltung des Umfeldes ist also sehr wichtig und ich habe auch hier viel herumexperimentiert und in Eigenbau gebastelt und
getüftelt. Ich will einen Teil meiner verwendeten Materialien hier vorstellen.
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Felder , also landwirtschaftliche Flächen wie Getreidefelder oder Äcker finden sich auch auf meiner Anlage wieder.
Einen Teil der Anlage habe ich als hügelige Landschaft gestaltet, so dass hier etwas Platz dafür vorhanden war.
Ein Acker z.B. ist ein Blickfang, besonders, weil man hier mehr Details findet, als man vermutet. Sei es die unbefestigte Zuwegung
über eine Wiese, die Einzäunung mit Rickelpfählen, ein Feldrain mit buschigem Bewuchs oder ein Haufen Findlinge am Ackerrand, nicht zuletzt der Trecker mit Pflug.
Das Getreidefeld ist schon etwas anspruchsvoller, Das Getreide darzustellen oder eine abgemähte Fläche ist nicht ganz einfach. Hier
findet z.B. ein Stacheldrahtzaun Verwendung.
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Wiesen ganz einfach grün , Obstwiesen mit Bäumen oder eine Weide mit grasenden Pferden oder Kühen sind auf dem Lande gang und gäbe. Wieso sollten sie auf der Modellbahn fehlen.
Unendliche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich hier.
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Bäume ,
ob als Nadel- oder Laubgehölze,
Solitärbaüme, Büsche oder Obstbäume finden auf der Modellbahn immer Platz. Man kann garnicht genug davon haben. Jedenfalls habe ich dies festgestellt, als ich die ersten 100 Bäume ‘gepflanzt’ hatte und diese noch nicht mal ansatzweise als Wald zu erkennen waren.
Nun denn, Bei Nadelbäumen, also Fichten oder Tannen, habe ich noch keine adäquate Möglichkeit gefunden, diese im vollkommenen Selbstbau herzustellen. Ich greife hier auf Tannen aus dem Sortiment aller möglichen Hersteller zurück. Manche bleiben unbearbeitet, weil sie in der Masse so nicht auffallen, andere müssen bearbeitet werden. Laubgehölze habe ich auch ‘serienmäßig’ verbaut, allerdings tendiere ich doch eher zum Selbstbau mit Naturmaterialien.
Meiner Erfahrung nach eignen sich folgende Materialien zum Bau von z.B. Pappeln, Obstbäumen oder Solitärbäumen:
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Flieder:
Die verblühten und getrockneten Blütendolden können im Herbst
rechtzeitig vom Fliederbusch ‘geerntet’ werden. Es eignen sich nur die obersten Doldenspitzen, die mit einer Pinzette oder den Fingern gestutzt und zurechtgezupft
werden. Besonders geeignet, um kleinere Bäumchen oder Gebüsch nachzubilden. |
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Federbusch:
Von diesem prächtigen Busch, der mit fedrigen, etwa 20 - 30 cm
langen, weißen Blüten blüht, eignen sich die getrockneten Spitzen hervorragend zum Bau von Solitärbäumen. Mit Schere oder Pinzette werden die getrockneten Spitzen zurechtgestutzt |
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Strandhafer:
Ein ‘Unkraut’, das in Unmengen am Wegesrand wächst. Auch hier
werden nur die getrockneten Blütenspitzen verwendet und die Dolden entfernt. |
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Tannenzweige:
sind prächtig geeignet, um hochstämmige Nadelgehölze
nachzubilden. Der alte Weihnachtsbaum hat nach dem Fest lange nicht ausgedient. Zuerst muss man die getrockneten dünnen Äste im Innern des Baumes mit einem
Seitenschneider abknipsen und einige Zeit lagern, damit sie völlig austrocknen. So neigen sie weniger dazu, sich zu biegen. Allerdings sollte man nur Zweige einer
Tanne verwenden, da diese noch fein genug sind. Kiefernzweige z.B. haben relativ große Nadeln und daher auch große Ansätze an den Ästen. |
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Schachtelhalm:
Die Spitzen des im Winter am Wegesrand dunkelbraun
eingetrockneten Gewächses eignen sich z.B. zur Herstellung von schlanken Pappeln. |
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Wurzeln:
Die fein verzweigten Wurzeln von Heckenpflanzen oder alten Büschen,
auch z.B. vertrocknete Erika, sind sehr gut geeignet, um Solitärbäume nachzubilden. Hier lässt sich sehr gut Beflockungsfoliage z.B. von Heki verwenden. |
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Grundsätzlich sollte alles Naturmaterial gut trocknen, bis es verwendet wird, da es sich sonst verziehen kann. Besonders die dünnen Fichtenzweige neigen dazu. Sie
sollten auch nicht zu dünn sein, da man sonst Schwierigkeiten hat, den ‘Stamm’ mit der ‘Industriefichte’ zu verbinden. Die dickeren Knospen sollte man abknipsen oder herausbrechen, da sie
beim fertigen Baum ziemlich klobig wirken. Das Oberteil des Baumes besteht aus einer herkömmlichen ‘Industrietanne’, wobei es hier sehr unterschiedliche Ausführungen gibt. Sie bestehen
meist aus einem gefärbten strohähnlichem Material oder Bast, der auf eine Drahtseele gewickelt ist. Solche Fichten/ Tannen, die auch für andere Spurweiten im Handel zu
bekommen sind, eignen sich ebenfalls für Spur Z. Man muss sie nur auf Länge stutzen und mit der Schere auf die typische Pyramidenform schneiden. Dies sollte ziemlich
ungleichmäßig geschehen, umso realistischer sieht es nachher aus.
Praktisch besteht solch ein Baum aus 2 Teilen, dem Fichtenzweig und dem Oberteil;
zusammen mit der richtigen Beflockung ergibt sich eine wunderschöne hochstämmige Tanne.
Hier noch einmal die Materialien:
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Fichtenzweig
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Bast -Tanne unbeflockt
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weiche Haartanne leicht beflockt
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Haartanne dicht beflockt
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Bast -Tanne dünn beflockt
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Die Beflockung
funktioniert folgendermassen. Der Baumrohling wird in dünnflüssiges Weißleim - Wasser - Spüli - Gemisch getunkt und zwischen Zeigefinger und Daumen gedreht, dass überschüssiger Leim ‘abgeschleudert’ wird ( vorzugsweise in dem halb gefüllten Becher, sonst hat man nachher die Sauerei mit dem Aufwischen ) Bei Flieder, Federbusch und anderen dünnen Blüten muss man besonders vorsichtig sein. Bei den Tannen/Fichten kann man schon einmal den Schweineborstenpinsel zu Hilfe nehmen.
Danach tunkt man den so eingeleimten Rohling in ein feinkörniges Beflockungsmaterial. Dieser Vorgang muss bei
Laubgehölzen evtl. öfter wiederholt werden. Man kann auch in der Farbtönung leicht unterschiedliches Beflockungsmaterial nehmen. Falls die Beflockung zu dick gerät, kann man vorsichtig wieder etwas abschütteln oder mit der Pinzette abklopfen.
Wurzeln kann man ohne Klebebehandlung mit z.B. Heki-Foliage unter Zuhilfenahme einer Pinzette überziehen. Dieses Material lässt sich sehr gut in
Form ziehen.
Ich behandle alle Bäume im Anschluß, wenn die Beflockung getrocknet ist, einer Haarlack-Behandlung. Dies fixiert die Beflockung und schützt in gewissem
Maße auch vor Ausbleichung. Man muss sehr sparsam damit umgehen, da ansonsten der Haarlack glänzt. Dies muss unbedingt vermieden werden.
Die Fichtenzweige bohre ich mit einem Minibohrer in der Mitte etwas auf ( per Hand) oder mit einer Stecknadel. In das kleine Loch muss der präparierte
Fuß des ‘Oberteils’ mit einem kleinen Tropfen Heißkleber gesteckt werden. Es kann nötig werden, den gedrillten Draht einseitig etwas zu kürzen. Das geht am Besten mit einem Feinmechaniker-Vornschneider oder
Seitenschneider.
Der Draht wird kurz in die Düse der Heißklebepistole gesteckt und sofort in das Loch. Man muss schon sehr vorsichtig arbeiten, dass nicht allzuviel
Kleber aufgetragen wird und auch nicht zuwenig, sonst hält der Baum nicht. Die unteren Zweige können auch teils mit dem Kleber angeklebt werden, dann ist es etwas stabiler.
Eine Technik, die sich besonders bewährt hat, ist die Beflockung mit Moosy
. Dieses leichte Material, das im Bastlerbedarf eigentlich für Blumengestecke zu bekommen ist, eignet sich sehr gut zur Herstellung von
‘Edeltannen’. Es ist dunkelgrün und sehr fein. Für die Verwendung als Beflockungsmaterial muss es mit den Fingern oder sonst ‘zerbröselt’ werden. Dann kann man die Baumrohlinge darin beflocken. Nach Trocknung nehmen
die so behandelten Tannen ( Ich verwende bei dieser Technik jedoch nur Bast-Tannen) einen sehr schönen Edeltannen-Charakter an.
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Das folgende Foto zeigt einmal, wie sich so ein Wald auf der Anlage macht. Gut zu sehen sind die einzeln angefertigten hochstämmigen Fichten
/ Tannen. Das Gesamtbild wird angenehm aufgelockert.
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Laubgehölze können z.B. mit Moosy eine Grundbeflockung erhalten und anschließend mit diversen anderen Materialien beflockt , mit Foliage überzogen werden oder eine
Kombination aus beiden Techniken. Der Phantasie kann man freien Lauf lassen.
Sicher macht diese Art der Baumherstellung eine Menge Arbeit, aber das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen und ...........es lohnt sich.
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Heki Belaubung hellgrün
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Misch Belaubung mit Flocken
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Moosy
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Misch Belaubung mit Flocken
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Heki Belaubung mittelgrün
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ch verwende u.a. die oben abgebildeten Streu- und Belaubungsflocken. Das Material von Heki ist äußerst farbecht und eignet sich sehr gut auch zum
Bestreuen auf Grasfasern - oder GF-Matten, um hier die Optik etwas zu verbessern. Herkömmliche vorgefertige Laubbäume lassen sich mit Schere stutzen und anschließend mit Streu beflockt auch erheblich verbessern.
Die Mischbelaubung habe ich aus verschiedenen groben Laubflocken ( gefärbte Schaumstoffflocken )
zusammengestellt. Da die Schaumstoffteilchen manchmal etwas grob sind, kann man sie in einem hohen Tupperbecher und einem elektrischen Zerkleinerer sehr gut etwas feiner ‘mixen’.
(keine Gewähr)
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Ein weiteres
wichtiges Thema ist die Gestaltung von Straßen und
Wegen, der Infrastruktur . Da gibt es
verschiedene Möglichkeiten in der
Gestaltung. Ich habe es mit verschiedenen Techniken
ausprobiert.
Als einfache
Methode wird im Handel die Straße zum Aufkleben
angeboten. Das sind Kreppbänder, wie man sie aus dem
Malerbedarf kennt. NOCH bietet u.a. solche Klebefolien
an. Man kann sie in gewissem Maße benutzen, jedoch
muss man einige Dinge beachten. Bei einer Anlage, die
ohne nennenswerte Landschafts-Höhenunterschiede
gestaltet ist, lässt sich das Klebeband nach
entsprechender Vorbereitung auf die Grundplatte
kleben. Es kommt nun darauf an, ob evtl. Grasmatten
verwendet werden oder nicht. Entweder klebt man zuerst
die Straße und dann die Matten. Auf den Matten hält
das Klebeband nämlich nicht, so dass in den
Bereichen, wo auf Matten geklebt werden soll, zuerst
die Beflockung entfernt werden sollte. Hier kann man
mit einem Borstenpinsel, der angefeuchtet wird, die
Beflockung bestreichen und dann mit einem Spachtel
alles abschaben. Nach Trocknung klebt man das
Straßenband auf.
Übergänge an
Einmündungen oder Kreuzungen stoßen stumpf
aufeinander. Auch ist es nicht einfach,
das Band in einer Kurve zu verlegen. Meistens löst es
sich nach einer Zeit oder es gibt häßliche Falten.
Alles in Allem
kann ich das Klebeband nicht empfehlen. Mit ein wenig
Arbeit lassen sich realistischere Straßen gestalten.
Beim Auftragen
der Gipsmasse auf das Alugaze wird mit einem Spachtel
sofort in die feuchte Masse die Struktur gezogen.
Kreuzungen etc. gelingen einfach durch Glätten mit
dem Spachtel. Am Ende ergibt sich ein homogenes
Bild. Die farbliche Behandlung erfolgt dann
genau so wie bei der Felsgestaltung.
Erst die hellste
Dispersion, nach Trocknung dunkel lasierten - fertig.
Das Auftragen von Fahrbahnmarkierungen geht gut mit
einem fineliner von Edding, Der Stift mit weißem Lack
hat eine feine Spitze. Man schüttelt ihn und nimmt
sich ein Lineal zur Hilfe, um die Markierungen
aufzutragen. --> Aufpassen, dass bei dem Druck auf
die Stiftspitze nicht zuviel Lack ausläuft.
Eine weitere
Methode ist es, passend zugeschnittene
Mauerwerksplatten in Fahrbahnbreite sofort in die
feuchte Gipsmasse zu drücken. Nach Trocknung
erhält man einen Negativabdruck im Gips, der etwas
ab - geschliffen wird. Wenn man das unregelmäßig
macht und bei der Lasur mit Farbtönen spielt,
erreicht man sogar realistische Kopfsteinplaster.
Leichte Unebenheiten in der Oberfläche tragen zu
einem natürlicherem Aussehen bei
Rechts
sieht man einen kleinen Ausschnitt aus einer
Kofferanlage, die ich mal für einen Kollegen gebaut
habe. Die einfache Landstraße mit Bahnübergang ist
aus Gips Anschließend Beflockung und Gestaltung.
Die Gipsmasse zwischen den Gleisen wird gleich
nach Trockung gesäubert. Ein alter Güterwagen
leistet hierbei Hilfe, um Platz für die Achsen zu
schaffen..
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zum Anfang
Ein
weiteres Modell, welches ich 2002 gebaut habe, ist die
Nachbildung eines Straßenzuges an der Ecke Posener
Straße / Albrechtstraße in Wilhelmshaven. Hier steht
das ehemalige Gebäude des 2 Polizeireviers. Ich habe
das Modell aus Anlass des 25 jährigen Jubiläums
gebaut. Anhand der folgenden Fotos sieht man gut den
Aufbau der Fahrbahn, Analog natürlich geht das auf
meiner Anlage genauso vonstatten. Das
Dienststellenmodell ist ca. im Maßstab 1:200.
Der Aufbau erfolgte auf eine Sperrholzplatte,
Zunächst wurde grob der Verlauf der Straße
gezeichnet. Das Modell soll ja realistisch eine
tatsächliche vorhandene Szene darstellen
Die
Straße mit begrünter Mittelinsel. Ich habe dünne
Sperrholzstreifen aufgeklebt. Ebenso das etwas höher
liegende Areal ( weiße Flächen) So konnte ich
die Bordsteinkanten gut darstellen.Die Übergänge der
Radwege an den Einmündungen wurden mit Schleifpapier
flach geschliffen. Die Hartfaserplatte für das
Gelände ist 2 mm dick.
Fertige
Grundierung des Straßenzuges.
Die
Grundierung für das Gelände ist umbra. Es wird mit
unterschiedlichen Fasern und Streumaterial beflockt.
Die Lasur für die Straße ist etwas dunkler, für die
Gehwege etwas heller, so dass die Bordsteine gut
erkennbar sind.
Beflockung
Nächster
Bauabschnitt - die Ausgestaltung mit Bäumen und
Sträuchern.
Die
Begrünung ist fast fertig. Bäume entstanden aus
Naturmaterial mit Heki Foliage. Hier sieht man gut,
wie die Fahrbahnmarkierungen wirken, die ich mit einem
weißen Fineliner aufgebracht habe.
Das
fertige Modell aus der Perspektive eines Autofahrers.
Zur Komplettierung wurden die Peitschenmasten die ja
an der Original Straßenkreuzung auch stehen,
handgefertigt und sind leider ohne Funktion. Schilder
und Verkehrszeichen wurden originalgetreu auf
Fotopapier ausgedruckt.
Das komplette
Modell.
Es ist unter einer
Acrylhaube gut gegen Staub geschützt.
Größe ca. 80x
60x20 cm
Das
Modell steht zum Verkauf. Wer Interesse hat, kann mir
eine mail über das Kontaktformular senden. Bitte
macht ein realistisches Angebot.
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